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verstanden. Sein Gedanke ist nicht gerade übel, aber ich weiss nicht wie es kommt, mein Herz ahnt etwas Schlimmes.“

„Ich wollte ihm eben etwas darauf erwidern, als ich plötzlich niesen musste, aber nur einmal. „Siehst du jetzt,“ sagte ich zu Sarkis, „siehst du, ich hatte Recht, dass er dich anführen will, jetzt hat es sich bewahrheitet!“

„Wenn man bei Tage nur einmal niest, so bedeutet das etwas Schlimmes, aber bei Nacht ist es sogar gut!“ fiel mir Sarkis ins Wort.

„Ach,“ sagte ich ihm, „du wirst mir doch nicht Lehren geben, du wirst mich nicht lehren, was das Niesen bedeutet. Ob es bei Tage oder bei Nacht ist, das bleibt sich gleich, einmal niesen bedeutet etwas Schlimmes und wenn man gerade etwas vorhatte, so soll man es unterlassen!“

„Sarkis wollte mir aber nicht Recht geben und fuhr fort zu plappern, dass in der Nacht einmal niesen gut sei. Ich sagte „nein“ und er sagte „ja“ und so ging es fort bis ich endlich aufstand. „Ach,“ sagte ich, „mach’ es wie du willst, aber wenn mit dir ein Unglück geschieht, da gieb mir dann keine Schuld!“

„Ich habe ja noch nichts angefangen,“ meinte er, „das war ja nur ein Gespräch, wir haben nur etwas geplaudert. Ich habe übrigens

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/89&oldid=- (Version vom 1.8.2018)