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der gewissenlose Ladendiener. „Sonst hättet Ihr ja nicht davon eine Kiste Thee und einen Ballen Tabak verkauft. Auch der Rock von Eurem Jungen da ist von unserem Tuche gemacht.“

„Das war richtig. Sarkis hatte am dritten Tage nach Empfang der Waren eine Kiste Thee und einen Ballen Tabak verkauft und auch mehrere Ellen Tuch abgeschnitten. Dabei war es sonderbar, dass Sarkis im Laufe von drei Monaten nicht ein einziges Mal den Hämorrhoidenhans von Angesicht sehen konnte, um ihn über die Warensendung zur Rede zu stellen. Mehrere Male war er in seinem Hause gewesen und immer hatte man ihm gesagt, Hans wäre in seinem Laden. Wenn er dann dorthin kam, sagte man ihm wieder, er wäre zu Hause. Es war also klar, dass ihm Hans einen Streich spielen wollte. Nach vielem Hin- und Herreden kam endlich die Sache vor Gericht und da Sarkis einen Teil der Ware verkauft und Hans einen Empfangschein in den Händen hatte, musste Sarkis die geforderte Summe bezahlen. Dem armen Schlucker war schon seit mehreren Monaten der Handel sehr schlecht gegangen, so dass er nun die geforderte Summe nicht aufbringen konnte und mit seinem Eigentum dafür einstehen musste. Zuerst jagte man den Armen aus seinem eigenen

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/98&oldid=- (Version vom 1.8.2018)