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und Seele, und nachdem er die Gedanken alle umschrieben hatte, meißelte er mit seiner Hand aus dem Rauche des verfliegenden Luftelementes die tiefen Wirklichkeiten, die Dinge. Doch als er seine Hand zum letzten Male auftat, da setzte sich flugs eine Siegesgöttin darauf mit offenen Fittichen: die Zeit. Und sie entflog schräg aufwärts, durch das Gemäuer, die Gebilde alle mit sich in einer neuen Fläche entführend, und sie verschwanden miteinander alle durch die gemauerte Wand, woher auch Adams Schöpfung gekommen war. Daraus kehrten sie von dort wieder als die Götter zurück. Sie glichen nicht mehr sich selbst; indessen waren sie jeder an einem Zeichen zu erkennen, das ihnen mit ihrer frühern Form gemeinsam war. Aber diesmal waren sie aus gewichtlosem Stoffe; als die Zeit abermals zurückwollte, vermochte sie sie nicht mehr in die Höhe zu heben.

Und die Götter waren die folgenden: der Sperber und die Astarte und der Hermes und der Geier-des-Platon und die Erde-mit-ihrem-Mond und Ährenkranz. Und danach waren die Götter von neuem: die Liebe, der Sieg und die Städtebaukunst. Und sie schlangen sich alle ineinander, so wie sich der Salamander in der Flamme windet; Platon entzog ihnen keinen seiner Blicke mehr, als er sah, wie sie sich sämtlich immer wieder auseinandergebaren so wie die Muscheln aus der Venuswärme, und wie sie aus einem einzigen Urstoff, den sie nicht bekannten, ans Licht kamen. Er wußte nicht, war es das

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Paul Adler: Elohim. Hellerauer Verlag, Dresden-Hellerau 1914, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Paul_Adler_Elohim.pdf/100&oldid=- (Version vom 15.9.2022)