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Seite:PhiloEbrGermanAdler.djvu/005

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Philon: Über die Trunkenheit (De ebrietate) übersetzt von Maximilian Adler

e) Der Weise richtet sich eben nach der Gelegenheit, bei der er seine Weisheit betätigen soll. § 88.
α) Ein großer Künstler, wie z. B. Phidias, bearbeitet zwar verschiedenes Material, aber seine Kunst, seine Idee, ist doch in allen seinen Kunstwerken unverkennbar die gleiche. § 89. 90.
β) Dasselbe gilt vom Weisen; je nach der Materie, mit der er sich beschäftigt, umspannt er verschiedene Wissensgebiete, entwickelt verschiedene Fähigkeiten und bewährt verschiedene Tugenden, bleibt aber doch immer der gleiche. § 91. 92.
5. Eine Bestätigung der Richtigkeit seiner Einteilung der Kinder in die vier behandelten Gruppen sieht Philo in dem ausdrücklichen Hinweis auf den einen ungehorsamen Sohn Deut. 21, 20. Neben ihm gibt es Söhne, die einem Elternteile und Söhne, welche beiden Eltern folgen, Vertreter verschiedener Tugenden. Um so größer ist daher das Verbrechen des ersteren und deshalb die Todesstrafe gerecht. § 93–95.
V. Die letzte Folge des Ungehorsams gegen die Eltern ist die Vergötterung des Leiblichen, wie sie sich in der Verehrung des goldenen Kalbes und dem Liede der Trunkenen zeigt.
Exkurs über die Lieder. § 96–125.
1. Das falsche Lied der Trunkenen. Der Bibelvers Exod. 32, 17–19 wird als Kampf der Leidenschaften im menschlichen Leben gedeutet, welchem der Geist in seiner Friedenssehnsucht durch Flucht zu entgehen sucht. § 96–105.
2. Dem Jammergesang der Trunkenen werden Danklieder einiger Sieger gegenübergestellt. § 105–120.
a)
α) Ob seinem Siege über die Leidenschaften und die Sinnlichkeit stimmt Abraham mit Recht ein Danklied an; er unterscheidet den wahren Urheber alles Seins von den Mitteln, deren sich dieser bedient. § 106. 107.
β) Der Materialismus dagegen führt zum Götzendienst und zur Gottlosigkeit. § 108–110.
b)
α) Moses besingt die Niederlage des hoffärtigen Geistes (§ 111)
β) und die Erwerbung der Weisheit, die nur den Führern ziemt. § 112. 113.
Empfohlene Zitierweise:
Philon: Über die Trunkenheit (De ebrietate) übersetzt von Maximilian Adler. H. & M. Marcus, Breslau 1929, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloEbrGermanAdler.djvu/005&oldid=- (Version vom 1.10.2017)