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lassen (§§ 65–74); darum dürfen sie auch „zu Gott fliehen“: Gott als den Urheber ihrer Tat bezeichnen (§§ 75 bis 76), was im Munde des vorsätzlichen Mörders Gotteslästerung bedeutet (§§ 77–82). Diesen „Ankläger Gottes“ erwartet daher die schwerste Strafe (§§ 83–85), während andrerseits die unabsichtlich Fehlenden nach 4 Mos. 35 Zufluchtstädte zugewiesen erhalten (§ 86).

c) Vier Fragen, die die Zufluchtstädte (4 Mos. 4, 35) aufgeben (§§ 87–118): 1. Warum diese Städte sämtlich zu den Städten des Stammes Levi gehören. – Die Leviten sind in gewisser Weise selbst Flüchtlinge nach 5 Mos. 33, 9 und 2 Mos. 32, 27; ferner besteht die Ähnlichkeit, daß, wie die Leviten Diener im Heiligtum sind, ebenso die unfreiwilligen Mörder Gott dienen, indem sie die Strafe an den Schuldigen vollziehen (§§ 88–93). 2. Warum es sechs Städte sind. – Unter diesen Städten sind der Logos und die fünf Kräfte Gottes zu verstehen, zu denen der unabsichtlich Fehlende seine Zuflucht nehmen kann, während der gänzlich Fehllose in Gott selbst wohnen darf (§§ 94–102). 3. Warum drei von den Städten diesseits und drei jenseits des Jordans liegen. – Der Logos, die schöpferische und die königliche Kraft sind dem Bereiche des Irdischen weit entrückt, die gnädige, die gebietende und verbietende Kraft dagegen treten mit ihm in Verkehr; denn Gnade, Gebot und Verbot haben nur da Sinn, wo gefehlt wird (§§ 103–105).
4. Warum als Termin der Rückkehr der Flüchtlinge der Tod des Hohepriesters festgesetzt ist. – Wenn der göttliche Logos, der unter dem Hohenpriester zu verstehen ist, in die menschliche Seele zurückgeht, müssen alle Flecken schwinden (§§ 106–118).
II. Über das Finden und Suchen in der Schrift, im Anschluß an 1 Mos. 16,7 (§§ 119–176).
Die Schrift unterscheidet vier Klassen von Menschen:
1. Unter denen, die weder suchen noch finden, sind diejenigen zu verstehen, die ihren Geist durch Mangel an Übung verkümmern lassen; Beispiele sind das Weib des Lot und Pharao (§§ 121 bis 125).
2. Beispiele von solchen, die suchen und finden (§§ 126–142):
a) Joseph, der noch im irdischen Leben sich aufhält, forscht
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Philon: Über die Flucht und das Finden. H. & M. Marcus, Breslau 1938, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PhiloFugGermanAdler.djvu/002&oldid=- (Version vom 21.5.2018)