Gegenwart gegen seinen Neffen erwähnt habe, daß der Zweck seiner Reise kein anderer sei, als bei der Farmers’ und Mechanics’ Bank eine ungewöhnlich große Summe Geldes zu deponiren. Zugleich habe da der besagte Herr Shuttleworthy dem vorbemeldeten Neffen seinen unwiderruflichen Entschluß, den ursprünglichen letzten Willen wieder umzustoßen und ihn – den Neffen – mit einem Shilling abzuspeisen, kund gethan.
Und nun forderte der Zeuge den Angeklagten in feierlichster Weise auf zu sagen, ob er (der Zeuge) in allen wesentlichen Punkten die Wahrheit gesprochen oder nicht.
Zu Jedermanns Staunen gab Herr Pennifeather die Wahrheit des Ausgesagten unumwunden zu.
Nun hielt es der Friedensrichter für seine Pflicht, etliche Constabler nach dem Hause des unglücklichen Shuttleworthy zu schicken, damit sie daselbst das Zimmer des Angeklagten genau durchsuchen möchten. Es stand nicht lange an, so erschienen die beiden Polizeidiener wieder mit dem wohlbekannten Taschenbuche, das der alte Herr schon seit vielen Jahren bei sich getragen hatte. Es war dasselbe von rothgarem Leder und mit stählernen Bändern versehen. Der werthvolle Inhalt der Brieftasche aber war verschwunden.
Edgar Allan Poe: Du bist der Mann!. J. Scheible, Stuttgart 1861, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Poe-Du_bist_der_Mann!.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)