von seiner Brust; „mir war, als könnt' ich dich verloren haben!“
Sie sagte nur: „Was du für Träume hast!“
Aber während ihr Kopf an seinem Herzen lag, waren ihre Augen auf den an ihrer Seite stehenden Hund gefallen. Der hatte die Nase nach dem Walde ausgestreckt, aus welchem sie soeben hergekommen war, und schnoberte immer heftiger in der Luft umher. Fast mechanisch griff ihre kleine Hand in das metallene Halsband des Thieres. „Laß uns heim, Richard,“ sagte sie hastig; „und halte den Hund, damit er nicht, wie neulich, nach den Rehen jagt!“
Er sah nicht hin, er hatte nur Augen für die junge Gestalt, die er in seinen Armen hielt, die er wie ein Kind jetzt in den Wagen hob. Dann pfiff er seinem Hunde und bald hatten sie die kurze Strecke bis zum Hause zurückgelegt.
Er fand dort Alles in gewohnter Ordnung; die alte Wieb trat im saubersten Sonntagsanzug ihm entgegen, voll Freude über seine unerwartet schnelle Heimkehr. Aber er sagte ihr, daß der Wagen schon auf morgen wieder bestellt sei, daß er in der großen
Theodor Storm: Waldwinkel. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/105&oldid=- (Version vom 1.8.2018)