Sie hatten außer einem Sohne, der damals in der Fremde war, keine Kinder, und vielleicht war ich den Beiden zum Theil deshalb so willkommen, zumal Frau Paulsen mir wiederholt versicherte, ich habe grad' ein so lustigs Naserl wie ihr Joseph. Nicht verschweigen will ich, daß Letztere auch eine mir sehr zusagende, in unserer Stadt aber sonst gänzlich unbekannte Mehlspeise zu bereiten verstand und auch nicht unterließ, mich dann und wann darauf zu Gaste zu bitten. – So waren denn dort der Anziehungskräfte für mich genug. Von meinem Vater aber wurde mein Verkehr in dem tüchtigen Bürgerhause gern gesehen. „Sorge nur, daß du nicht lästig fällst!“ war das Einzige, woran er in dieser Beziehung zuweilen mich erinnerte. Ich glaube indessen nicht, daß ich meinen Freunden je zu oft gekommen bin.
Da geschah es eines Tages, daß in meinem elterlichen Hause einem alten Herrn aus unserer Stadt das neueste und wirklich ziemlich gelungene Werk meiner Hände vorgezeigt wurde.
Als dieser seine Bewunderung zu erkennen gab, bemerkte mein Vater dagegen, daß ich ja aber auch
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/122&oldid=- (Version vom 1.8.2018)