sagte der Alte, und brachte allerlei Endchen Gold- und Silberflittern. Bald kamen noch grüne und gelbe Seidenläppchen und Bänder, endlich ein ziemlich großes Stück braunen Plüsches. „Nimm’s nur, Kind!“ sagte Gabriel; „das giebt ein Thierfell für Eure Genovefa, wenn das alte vielleicht verschossen wäre!“ Dann packte er die ganze Herrlichkeit zusammen und legte sie der Kleinen in den Arm.
„Und es kost’t nix?“ fragte sie beklommen.
Nein, es kostete nichts. Ihre Augen leuchteten. „Schön’ Dank, guter Mann! Ach, wird der Vater schauen!“
Hand in Hand, Lisei mit ihrem Päckchen unter dem Arm, verließen wir den Laden; als wir aber in die Nähe unserer Wohnung kamen, ließ sie mich los und rannte über die Straße nach der Schneiderherberge, daß ihr die schwarzen Flechten in den Nacken flogen.
– – Nach dem Mittagsessen stand ich vor unserer Hausthür und erwog unter Herzklopfen das Wagniß, schon heute zur ersten Vorstellung meinen Vater um das Eintrittsgeld anzugehen; ich war ja mit der Gallerie
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/133&oldid=- (Version vom 1.8.2018)