da sind scho zug’richt; aber geh nur her dazu und schau’s dir a; er is scho dabei, dei Freund, der Kasperl!“
Und wirklich, er war es selber. „Spielt denn der heute Abend auch wieder mit?“ fragte ich.
„Freili, der is allimal dabei!“
Mit untergeschlagenen Armen stand ich und betrachtete meinen lieben lustigen Allerweltskerl. Da baumelte er, an sieben Schnüren aufgehenkt; sein Kopf war vorn übergesunken, daß seine großen Augen auf den Fußboden stierten, und ihm die rothe Nase wie ein breiter Schnabel auf der Brust lag. „Kasperle, Kasperle“, sagte ich bei mir selber, „wie hängst du da elendiglich!“ Da antwortete es ebenso: „Wart’ nur, lieb’s Brüderl, wart’ nur bis heut Abend!“ – War das auch nur so in meinen Gedanken, oder hatte Kasperl selbst zu mir gesprochen? –
Ich sah mich um. Das Lisei war fort; sie war wohl vor die Hausthür, um die Rückkehr ihrer Vaters zu überwachen. Da hörte ich sie eben noch von dem Ausgang des Saales rufen: „Daß d’ mir aber nit an die Puppen rührst!“ – – Ja, – nun konnte ich es
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/147&oldid=- (Version vom 1.8.2018)