immer jenen leisen Krach im Körper der Puppe; was ich auch vornahm, den ganzen Tag über konnte ich diesen, jetzt aus meiner eigenen Seele herauftönenden unbequemen Laut nicht zum Schweigen bringen.
Es hatte sieben Uhr geschlagen; im Schützenhofe
war heute, am Sonntag Abend, Alles besetzt; ich stand
diesmal hinten, fünf Schuh hoch über dem Fußboden,
auf dem Doppelschillingsplatze. Die Talglichter
brannten in den Blechlampetten, der Stadtmusikus
und seine Gesellen fiedelten; der Vorhang rollte in die
Höhe.
Ein hochgewölbtes gothisches Zimmer zeigte sich. Vor einem aufgeschlagenen Folianten saß im langen schwarzen Talare der Doktor Faust und klagte bitter, daß ihm all’ seine Gelehrsamkeit so wenig einbringe; keinen heilen Rock habe er mehr am Leibe und vor Schulden wisse er sich nicht zu lassen; so wolle er denn jetzo mit der Hölle sich verbinden. – „Wer ruft nach mir?“ ertönte zu seiner Linken eine furchtbare Stimme
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/150&oldid=- (Version vom 1.8.2018)