Zeche; nur, meinte der Alte, sei es leider blitzwenig, was sie draufgehen ließen. – Und das“, setzte mein Vater hinzu, „gefällt mir besser, als dem Herbergsvater; sie mögen an den Nothpfennig denken, was sonst nicht die Art solcher Leute ist.“ – – Wie gern hörte ich meine Freunde loben! Denn das waren sie jetzt Alle; sogar Madame Tendler nickte ganz vertraulich aus ihrem Strohhute, wenn ich – keiner Einlaßkarte mehr bedürftig – Abends an ihrer Kasse vorbei in den Saal schlüpfte. – Und wie rannte ich jetzt Vormittags aus der Schule! Ich wußte wohl, zu Hause traf ich das Lisei entweder bei meiner Mutter in der Küche, wo sie allerlei kleine Dienste für sie zu verrichten wußte, oder es saß auf der Bank im Garten, mit einem Buche oder mit einer Näharbeit in der Hand. Und bald wußte ich sie auch in meinem Dienste zu beschäftigen; denn nachdem ich mich genügend in den inneren Zusammenhang der Sache eingeweiht glaubte, beabsichtigte ich nichts Geringeres, als nun auch meinerseits ein Marionetten-Theater einzurichten. Vorläufig begann ich mit dem Ausschnitzen der Puppen, wobei Herr Tendler, nicht ohne eine gutmüthige
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)