die Puppenbühne auf dem Schützenhofe wurde abgebrochen; sie rüsteten sich zum Weiterziehen.
Und so stand ich denn an einem stürmischen Octobernachmittage draußen vor unserer Stadt auf dem hohen Haiderücken, sah bald traurig auf den breiten Sandweg, der nach Osten in die kahle Gegend hinausläuft, bald sehnsüchtig nach der Stadt zurück, die in Dunst und Nebel in der Niederung lag. Und da kam es herangetrabt, das kleine Wägelchen mit den zwei hohen Kisten darauf und dem munteren braunen Pferdchen in der Gabeldeichsel. Herr Tendler saß jetzt vorn auf einem Brettchen, hinter ihm Lisei in dem neuen warmen Mäntelchen neben ihrer Mutter. – Ich hatte schon vor der Herberge von ihnen Abschied genommen; dann aber war ich vorausgelaufen, um sie Alle noch einmal zu sehen und um Lisei, wozu ich von meinem Vater die Erlaubniß erhalten hatte, den Band von Weißens Kinderfreunde als Angedenken mitzugeben; auch eine Düte mit Kuchen hatte ich um einige ersparte Sonntags-Sechslinge für sie eingehandelt. – „Halt! Halt!“ rief ich jetzt und stürzte von meinem Haidehügel auf das Fuhrwerk zu. – Herr Tendler
Theodor Storm: Pole Poppenspäler. Braunschweig: Geoge Westermann, 1875, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pole_Poppensp%C3%A4ler.djvu/179&oldid=- (Version vom 1.8.2018)