Endlich im vierten Jahr, wie die Fig. 59. zeigt, biegt man den vierten Ast um, gewinnt so den letzten (obersten) Unterast, und im fünften Jahre füllen bereits sämmtliche Unteräste den ihnen bestimmten Raum aus.
Im sechsten Jahre erzieht man den ersten Oberast, welcher im siebenten Jahre sein Endziel erreicht.
Eben so wird es mit den andern Aesten gemacht.
Zu Ende des siebenten Jahres ist der Baum ganz fertig gezogen.
Man gewinnt also drei Jahre ohne Nachtheil für die Dauer und das Gleichgewicht des Baumes. Man benutzt eben die ganze Wuchskraft des Baumes und kommt darum schnell zum Ziele. Auf diesem Punkte angelangt, werden die Spitzen von fernerer Ausbreitung zurückgehalten, was ganz in der Weise geschieht, wie wir früher bei dem gewöhnlichen Verfahren angezeigt haben. Das Fruchtholz wird ganz nach den früher aufgestellten Grundsätzen behandelt.
Die kleinen Zahlen zeigen an, in welchem Jahre jeder Zweig gewonnen wurde.
Ed. Lucas, J. G. C. Oberdieck (Hrsg.): Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau I. Franz Köhler, Stuttgart 1855, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pomologische_Monatshefte_Heft_1_100.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)