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immer so viel geprügelt hatte, in dem Topfe. Die rief ihm sogleich zu, er möge doch etwas weniger Holz unterlegen, sie wolle ihm dafür auch einen guten Rath geben, nämlich wenn er den Dienst des Teufels einmal verließe und der Teufel frage ihn, was er als Lohn mitnehmen wolle, so solle er sich ein Bündel voll vom Auskehricht mitnehmen.

Der Knabe merkte sich die Rede der Alten, legte aber, weil sie ihn im Leben so schlecht behandelt hatte, statt der drei Holzknorren nun sechs unter diesen Topf. Als der Teufel nach Hause kam, merkte er sogleich, daß der Knabe in den Topf geguckt hatte, und sprach: „Es ist dein Glück, daß du mehr Holz unter diesen Topf gelegt hast wie zuvor; hättest du von der Zeit an, da du hinein gucktest, weniger untergelegt, so wär' es dein Tod gewesen.“

Da der Knabe nun ausgedient hatte, fragte der Teufel ihn, was er zum Lohne haben wolle, und da nahm er den Auskehricht mit. Der Teufel aber brachte ihn wieder hin auf die nämliche Stelle, wo er ihn hatte einsteigen heißen, und daselbst stand auch sein Pferd noch vor dem Karren, wie er es verlassen hatte. Da lud er den Kehricht, der unterwegs zu lauter Gold geworden war, auf den Karren, fuhr mit seinem runden Fuhrwerk nach Hause und war von Stunde an ein reicher Herr.


72. Die Barbiermühle.


Es war einmal eine Mühle, darin wurden in jeder Nacht den Mühlknappen die Hälse abgeschnitten, sodaß der Müller gar keinen Mühlknappen mehr annehmen wollte. Nun kam aber doch noch einmal ein alter Mühlknappe, der war seines

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_226.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)