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und dann gab er ihm den Rath, das Seil dem ersten Besten überzuwerfen, damit er frei davon gehen könne.

Als er zu dem Könige kam, den er zuletzt verlassen hatte, wurde der Lork hinter dem Altare hervorgerodet und zu Pulver verbrannt. Davon wurde die Königstochter schöner denn zuvor und er erhielt so vielerlei Schätze, als zwei Esel tragen konnten und trieb mit den beiden Eseln davon.

„Nun bin ich doch neugierig,“ rief ihm der König entgegen, zu dem er jetzt gelangte, „warum mein Brunnen keine Perlen mehr auswirft?“ Da entdeckte er es ihm; der König aber ließ die Knöchelchen des Kindes aus dem Brunnen hervorsuchen, strafte seine Tochter für ihre Missethat und der Brunnen warf Perlen aus mehr denn zuvor. Am Brunnen hieß ihn der König vier Esel mit Maulthieren beladen und so trieb er mit seinen sechs belasteten Eseln davon.

„Nun, warum trägt mein Apfelbaum keine güldnen Äpfel mehr?“ rief ihm der König entgegen, zu dem er jetzt gelangte. Der Findling entdeckte ihm die Ursache, die Knochen wurden unter dem Apfelbaume hervorgegraben und sogleich grünte der Baum herrlicher denn je zuvor, hing auch zugleich voll der herrlichsten güldenen Früchte. Da hieß ihn der König acht Esel mit güldenen Äpfeln beladen und der Findling trieb alle die belasteten Esel nach dem Schlosse seines Schwiegervaters zu. Da war große Freude bei seiner jungen Gemahlin und der ganzen Dienerschaft, als er zurückkam und dem alten König die vier güldnen Federn vom Vogel Fabian brachte. Der aber wollte bersten vor Neid bei dem Anblick der vielen Schätze, machte sich auch heimlich auf nach dem

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Pröhle: Märchen für die Jugend. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1854, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Maerchen_fuer_die_Jugend.pdf/52&oldid=- (Version vom 1.8.2018)