Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/147

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Donnerstags, den 16den October, bewirthete man das Publicum mit dem Graf von Olsbach, einem Lustspiel von Brandes, herrlich. Wer kennt nicht den entschiednen Werth des Stüks, und welchem Zuschauer sollte es nicht, da alle Rollen gut besezt waren, da jeder auf der Bühne, das ihm vorgestekte Ziel zu erreichen, aus allen Kräften arbeitete, es keiner verfehlte, willkommen gewesen seyn, vollständigste Genüge geleistet haben?

Vorzüglichsten Beyfall verdienten Herr Opiz, und Madam Koch. Ersterer zeigte, als Graf von Olsbach, den jungen edeln Mann, frühzeitig zu den höchsten Stufen der Ehre erhoben, und doch der Erhebung seines reifen Verstandes, seiner ausgebildeten Sitten, seines vortrefflichen Herzens, halber, ganz würdig. Nagender Kummer über den tragischen Verlust einer geliebten Gattin hatte dem Grafen die Idee eingeprägt: keine