Seite:Raisonnirendes Theaterjurnal von der Leipziger Michaelmesse 1783.djvu/25

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vorstellen sollte; aber bey dem Selbstgefühl, die Briefbestellerin des Königs, und in das Interesse seiner Heirathsbewerbungen verflochten, zu seyn, war ihr jenes noch zu verzeihen. Jungfer Bug gieng ja auch überdies gar mit nach Hofe – wie hätte sie sonst gegen die Gräfin von Hurt, auf Erfodern, so zuversichtlich behaupten können, daß bey der leztern Cur die zärtlichen Blike des Königs nicht auf die gnädige Frau Cabinetsministerin, sondern auf ihre Nichte, geheftet gewesen? Jedoch Madam Günther hat diese unerhörte Rapsodie des Autors, der dadurch seine wenige Welt- und Hofetiketenkentniß augenscheinlich verräth, ebenfalls nicht zu verantworten, sondern sie gereicht vielmehr zu einiger Rechtfertigung ihres heutigen Betragens.

Herr Henke weise ja, wenn sein Contract es erlaubt, künftig alle Gesanden, und solche Rollen, die einen Acteur von feinem Geschmak und Anstand erfodern, weit von sich weg, oder arbeite wenigstens mit unermüdetem