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10. Apokalypse des Sophonias


I. 1. Kapitel: Höllenpein
1
Ich schaute eine Seele;

fünftausend Engel quälten und bewachten sie;
sie nahmen sie nach Osten mit
und nach dem Westen;
sie schlugen sie dabei,
und jeder gab ihr täglich hundert Geißelhiebe.

2
Da ward ich voller Furcht

und warf mich auf mein Antlitz nieder
und meine Kniee lösten sich.

3
Darauf ergriff der Engel meine Hand

und sprach zu mir:
„Sei stark, damit du siegst!
Sei stark und du besiegst den Ankläger
und kommst so aus der Unterwelt!“

4
Darauf erhob ich mich und sprach:

„Wer ist die, die gepeinigt wird?“

5
Er sprach zu mir:

„Es ist dies eine Seele,
die in den Sünden ward erfunden.
Bevor sie dazu kam, sie zu bereuen,
ward sie vom Tode heimgesucht.

6
Ich, Sophonias, sah dies wahrlich im Gesicht.

Darauf begleitete des Herren Engel mich noch weiter.

7
Da sah ich einen großen, weiten Ort,

den tausendmal Tausend zur Linken
und zehntausendmal Zehntausend zur rechten Seite umgaben,
der eine von dem anderen verschieden.

8
Die Haare waren aufgelöst wie bei den Weibern

und ihre Zähne waren ...


II. 1. Kapitel: Sophonias mit dem Engel
1
Und wir bestatten ihn bei seinem Tod wie alle Menschen.
2
Wir tragen ihn hinaus,

indem wir vor ihm Zither spielen
und mit Gesängen über seinen Leib psallieren.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Rießler (Übersetzer): Apokalypse des Sophonias. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_168.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)