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länger als breit, doch veränderlich meist um die Hälfte, zuweilen nur wenig länger als die beiden Ringel zusammen. Die folgenden Glieder etwas länger als breit, an Dicke wenig zunehmend, das letzte Fadenglied fast quadratisch. Keule spitz, fast so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen. Kollare nicht scharf gerandet, Mesonotum und Scutellum ziemlich flach. Parapsiden nur vorne angedeutet. Medialsegment an der Basis fein, gegen das etwas halsartig vorgezogene Ende gröber wabig. Seitenfalten deutlich, Kiel nur vorne deutlich, zuweilen kaum kenntlich oder ganz fehlend. Seitenschwielen schwach beharrt. Hinterleib spitz eiförmig, etwas länger als der Thorax, glatt und glänzend, am Ende mit härchentragenden Punkten. Oberseite trocken nicht eingefallen. Postpetiolus lappig vorgezogen, mitten nicht ausgeschnitten bis zu einem Drittel der Hinterleibslänge reichend. Die folgenden Segmente an Länge abnehmend, Endsegment kurz kegelförmig. Bohrerklappen nicht vorstehend. Längenverhältnis von Costalzelle, Marginal-, Radial- und Postmarginalader wie 34 : 20 : 11 : 15. Radiusknopf ziemlich dick, mit deutlichem Zahn. Subkostalader mit etwa zwölf Borsten, Marginal- und Postmarginalader dicht mit kurzen Borsten besetzt. Der freie Rand der Vorderflügel nur hinten kurz bewimpert. Länge 2–3 mm.

♂. Beine und Wendeglied meist stark gebräunt; Hinterleib an der Basis besonders bei kleinen Stücken zuweilen durchscheinend.

Fühlergeißel länger als beim ♀ und länger behaart. Erstes Fadenglied fast doppelt so lang wie die beiden Ringglieder und kaum kürzer als das Wendeglied, bei kleinen Stücken aber zuweilen nur wenig länger als die beiden Ringel zusammen. Mittlere Fadenglieder um die Hälfte länger als breit, Keule so lang wie die 2½ vorhergehenden Glieder. Hinterleib trocken kürzer als der Thorax. Verhältnis von Kostalzelle, Marginal-, Radial-, und Postmarginalader wie 30 : 17 : 10 : 16. Im übrigen dem ♀ ähnlich. Länge 1,1–2 mm.

Als Wirte dieser Schlupfwespe wurden bisher Calandra (Sitophilus) granaria L. und oryzae L. und Sitodrepa (Anobium) panicea L. bekannt. Das Verbreitungsgebiet dürfte gleich wie das der Wirte die ganze Erde umspannen.

Trotz mancher Abweichungen in den Beschreibungen halte ich alle in der Synonymenliste angeführten Namen für zusammengehörig. Ein Rufzeichen vor dem Namen bedeutet, daß ich die betreffende Type oder Originale eingesehen habe. Die Typen von Pteromalus distinguendus Först. und Arthrolytus puncticollis Möll. sind im Wiener naturhistorischen Museum verwahrt. Meroporus graminicola Curtis ist ein mit unentfalteten Flügeln aus einem Getreidekorn geschnittenes Stück unserer Art.

In betreff der Gattungszugehörigkeit bin ich Kurdjumov gefolgt, der im Nationalmuseum zu Washington den Gattungstypus L. texanus Crawf. zu vergleichen Gelegenheit hatte, obwohl manches dagegen spricht. So besonders, daß Crawford seine Gattung zu denen mit fehlender Nucha stellt, während Kurdjumov das Gegenteil behauptet. Sicher ist, daß L. distinguendus zwar eine deutliche Nucha hat, die aber gegen das übrige Medialsegment nicht scharf abgegrenzt ist.

Nach Ashmeads „Classification of the Chalcid flies“ würde unsere Art unter der Annahme beiderseits vierzähniger Mandibeln wohl zu Meraporus gehören. Diese Walkersche Gattung wurde aber von Ashmead nicht richtig gedeutet, so daß die hieher beschriebenen amerikanischen Arten mit der europäischen Gattung Meraporus im Sinne Walkers und Thomsons nichts zu tun haben. Nun ist aber die Frage, ob die linke Mandibel drei- oder vierzähnig sei, auf welchen Unterschied hin allein Ashmead die beiden Tribus Rhaphitelini und Pteromalini getrennt hat, durchaus nicht immer leicht zu lösen. Bei den meisten dieser Formen ist die linke Mandibel in der Anlage stets vierzähnig, aber die beiden stumpfen Basalzähne haben die Neigung, miteinander mehr oder weniger zu