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Wolfgang Müller: Haidebilder aus der Senne

IV.

Vorüber zieht der Wandervögel Flug,
Sie rauschen über mir mit schlanken Flügeln;
Ein Edelhirsch durchstreift mit sicherm Zug
Die Haide heimwärts nach den wald'gen Hügeln.

5
Der Abend kommt, und aus der Niederung

Erhebt sich fabelhaftes Dunstgebilde.
Ich bin am Forst, mich faßt ein neuer Schwung,
Ich lass’ mein Träumen und die öde Wilde.

Dort seh’ ich, wie der kühne Senner schwirrt,

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Herb weht der Duft der Buchen und der Eichen!

Und seine Lämmer weidet dort der Hirt, —
Volksglaube sagt: Es ist ein gutes Zeichen.

Wolfgang Müller.
Empfohlene Zitierweise:
Gisbert von Vincke (Hrsg.): Sagen und Bilder aus Westfalen. Grote, Hamm 1856, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sagen_und_Bilder_aus_Westfalen_231.jpeg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)