Seite:Schildbach - Glück durch Unglück.pdf/25

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Moses. Was wird er mir thun, der Gewaltsmann von Richter? Scholem lechem, Herr Richterleben! Wo ist das Brieftäschel, was ich gefunden habe?

Hirsch. Das Brieftäschel ist da, wo es hingehört. Wo hast du die 50 fl., die du heraus genommen hast?

Moses. Da hab’ ich sie.

Hirsch. Gieb sie her!

Moses. Warum soll ich sie hergeben? Ich gebe sie nicht her.

Hirsch. Gieb sie her, sage ich.

Moses. Hat doch der Trommler ausgerufen, daß der Finder soll bekommen Douçeur 50 fl., als er zurückstellt das Brieftäschel mit die andern Fliribus von Papier.

Hirsch. Ich weiß; aber du hast doch nicht alles zurück gegeben. Du hast behalten allein für dich ein Lotterieloos, was drinn gewesen ist im Brieftäschel. Bis du das nicht herschaffst, mußt du zum Gericht abliefern das ganze Geld. Gieb her die 50 fl. in Gutem, ich sag’ dirs.

Moses. Aber mein Douçeur! wer giebt mir das?

Hirsch. Das wirst du bekommen bey Gericht in hartem Geld, sobald das Lotterieloos da ist. Von dem Gelde kann man dir nichts lassen, das hat verloren ein armer Mann, ein braver Soldat. Das Geld gehört nicht sein, das gehört für die ganze Kompagnie Soldaten; das muß man zurückgeben auf der Stelle den guten rechtschaffenen Leuten. Aber das Lotterieloos

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Schildbach: Glück durch Unglück. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Wallishausser, Wien 1808, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schildbach_-_Gl%C3%BCck_durch_Ungl%C3%BCck.pdf/25&oldid=- (Version vom 11.9.2022)