Zum Inhalt springen

Seite:Schmidt Miscellanea Silurica III.djvu/30

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sehr wohl festgestellt werden konnten. Sie steht, wie schon früher erwähnt, unserer schon bekannten L. grandis sehr nahe, daher wird es erlaubt sein, die Beschreibung mehr vergleichend zu halten.

Umriss ziemlich oval, fast trapezförmig; der Hinterrand springt etwas stärker vor als der Vorderrand; der Bauchrand sanft gewölbt, in der Mitte am meisten vorspringend, darin verschieden von L. grandis, die eine starke Verbreiterung nach hinten zeigt. Bei unserer Art ist die Höhe vorn nur wenig kürzer als hinten, während bei jener die grösste (die bei unserer Art in der Mitte liegt) und die hintere Höhe fast zusammenfallen. Am Vorder- und Hinterrande verläuft ein deutlicher Randsaum, der durch eine Furche vom gewölbten inneren Theil der Schaale geschieden ist; auf der Bauchseite verliert sich dieser Randsaum und die Schaale fällt direkt und steil zum Bauchrande ab. Die stärkste Wölbung beider Schaalen verläuft längs dem Bauchrande, dabei zugleich in der Mitte sich am höchsten erhebend; der Augentuberkel (ohne besonderen Hof) und der Mittelfleck (meist erhaben) treten deutlich hervor; eine besondere Anschwellung längs der hinteren Hälfte des Schlossrandes (der die Höhe immer übertrifft) der linken Schaale, wie bei grandis und ihrer uralischen Varietät, ist nicht vorhanden. Die vordere und hintere Randfurche enden auf der rechten Schaale am Bauchrande in einem punktförmigen vertieften Eindruck; der Bauchrand der linken Schaale zeigt einen deutlichen Umschlag, der, verschieden von L. grandis, sich unter dem ganzen Bauchrande hinzieht und beiderseits schon unter dem flachen Randsaum beginnt. Die Schaale erscheint dem unbewaffneten Auge ganz glatt, zeigt aber unter der Loupe feine zerstreute punktförmige Tuberkeln.

Die Variationen in der Form sind nicht bedeutend; der Bauchrand erscheint gewölbter oder geradliniger und darnach der ganze Umriss mehr oval (F. 30, 31) oder mehr trapezförmig (F. 29, 32). Aehnlichkeiten mit anderen[WS 1] Arten als mit L. grandis und namentlich deren uralischen Varietät sind nicht vorhanden. Gern hätte ich eine Vereinigung unserer Art mit der genannten Varietät versucht, um dadurch wo möglich die Ablagerung von Cap Grebennyi in nähere Beziehung zu den uralischen Silurgebilden zu bringen, aber namentlich das verschiedene Verhalten der linken Schaale der var. uralensis mit ihrem verkürzten Umschlag und der Anschwellung am Schlossrande hielt mich davon ab, welche beide Kennzeichen der typischen L. grandis entsprechen. Ueber die Beziehungen zu L. Wiluiensis m. und formosa Barr. habe ich mich schon früher ausgelassen.

Maasse:

Höhe
Länge grösste vorn hinten Schlossrand
der rechte Schaale 17,0 mm. 9,8 mm. 7,3 mm. 7,8 mm. 11,8 mm.
13,2 » 8,0 » 6,1 » 7,1 » 9,8 »
12,5 » 7,8 » 5,5 » 6,8 » 8,0 »
11,0 » 6,0 » 4,8 » 5,2 » 7,0 »
7,0 » 4,2 » 2,8 » 3,8 » 5,0 »
der linken Schaale 15,0 » 9,0 » 6,0 » 8,0 » 10,5 »

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: andereren
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/30&oldid=- (Version vom 1.8.2018)