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seine Beschreibung des Eurypterus[1] und der übrigen dortigen Crustaceen[2] stützte, bei der auch noch die von mir im Jahre 1858 angesammelten Stücke zur Verwerthung kamen. Alles bis zu dieser Zeit von uns gesammelte Material befindet sich in der Sammlung der Dorpater Naturforschergesellschaft, die Eichwald’sche Ausbeute gegenwärtig im geologischen Museum der Petersburger Universität. Nach meiner sibirischen Reise in den Jahren 1859 bis 1862 besuchte ich Rootziküll wieder a. 1863 zusammen mit dem gegenwärtigen Professor zu Kasan Dr. Baron Fr. v. Rosen. Wir sammelten diesmal drei Tage. Unsere Ausbeute wurde zwischen dem Dorpater Universitätsmuseum und der Sammlung des Dr. Volborth in St. Petersburg getheilt, die gegenwärtig in den Besitz der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften übergegangen ist. 1865 sammelte ich mit dem amerikanischen Consul in Reval Mr. Stacy, dessen Sammlung später, nach seinem Tode, dem Revalschen Museum einverleibt wurde. Diesmal wurde auch den Fischresten besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und als Resultat derselben erschien meine früher erwähnte Arbeit über Thyestes verrucosus und Tremataspis Schrenckii in den Verhandlungen der hiesigen mineralogischen Gesellschaft 1866. Mit dem Jahre 1872 begann, mit Erneuerung meiner Studien in unserem Silurgebiet überhaupt, auch eine erneuerte Ausbeutung der Erypterusschichten. Ich bin fast jährlich am Platze gewesen und habe reichhaltige Materialien eingesammelt, die ausschliesslich im Revaler Museum niedergelegt sind, in dessen provinziell-naturhistorischer Abtheilung, die im Auftrage des Vereins für Naturkunde Estlands (Filialverein der Estländischen literarischen Gesellschaft), zunächst was die silurischen Sammlungen betrifft, unter meiner Direction sich befindet. Auch in auswärtige Museen sind in letzter Zeit manche schöne Stücke aus unserem Eurypterenlager gelangt, zum Theil durch Sendungen meinerseits, vorzüglich aber durch die auswärtigen Fachgenossen, die ich an Ort und Stelle geführt habe, namentlich Dr. Linnarsson, Professor Dames und Professor W. Brögger. Meine Ausbeute an Ort und Stelle wurde wesentlich unterstützt durch den Bauern Wita Jan, den nächsten Anwohner des Steinbruchs, der schon eine grosse Geschicklichkeit im Herausschlagen guter Exemplare aus den dortigen weichen Platten-Dolomiten erlangt hat.


I. Fam. Hemiaspidae.

Ich beginne mit dieser kleinen Gruppe, deren Vertreter ihrer Seltenheit wegen lange nicht so bezeichnend für unsere Ablagerung sind als Eurypterus und Pterygotus, aus rein


  1. Der Eurypterus remipes aus den obersilurischen Schichten der Insel Oesel in Archiv für Naturkunde Liv- Est- und Kurlands. Ser. I, Bd. II, p. 299–345, T. I, II (1858).
  2. Zusätze zur Monographie der Trilobiten der Ostseeprovinzen. Archiv ebenda p. 377–383, T. I, F. 19, T. II, F. 12–15. (1859).
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Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/35&oldid=- (Version vom 1.8.2018)