1854 ist ganz kenntlich, nur sind von den damals angenommenen Augen am Umschlag des Vorderrandes am Originalstück keine Spuren zu erkennen. Die Nieszkowski’sche Abbildung von 1859 ist sogar recht gut, bis auf die misglückte Andeutung des Pygidiums, von der wir schon oben gesprochen haben (allenfalls hätten noch einige den Seitenrändern des Kopfes parallele Runzeln beigefügt werden können). In der Lethaea hat Eichwald sein altes Stück nochmals abgebildet, und auch wir geben dieses Stück wieder in unserer F. 35.
Es liegen mir jetzt ungefähr zehn Stücke vor: Kopfschilder mit und ohne Thorax (bis zum 6ten Gliede incl.), einzelne Leibesglieder und die ganze Thoraxpartie isolirt. Die Abdominalglieder und der Schwanzstachel, dessen Vorhandensein ich nach Analogie mit den verwandten Arten annehmen muss, fehlen bisher.
Das Kopfschild (F. 34, 35) ist flach gewölbt, ziemlich trapezförmig, vorn an den Seiten abgerundet; hinten und vorn nur schwach convex, fast geradlinig; die Seiten divergiren etwas nach hinten und stossen mit dem Hinterrande unter fast rechtem Winkel zusammen. Die Mittelpartie des Schildes nimmt eine hufeisenförmige flache Wulst ein, deren beide Schenkel nach aussen etwas concav sind. Der Scheitel der Wulst liegt vor der Mitte des Kopfschildes nach dem Vorderrande zu, die Schenkel münden beiderseits am Hinterrande, nahe den Ecken. Die Schenkel sind auf der Innenseite von Furchen begränzt, zwischen denen in der Mitte eine flache Erhabenheit sichtbar ist, die nach vorn etwas verschmälert hier mit dem Scheitel der Hufeisenwulst zusammenstösst, der seinerseits in die vordere Mittelrippe übergeht. Vom Umkreise der Hufeisenwulst divergiren nach dem Umkreise des Kopfes 9 gerade wulstförmige Rippen (4 an den Seiten, 1 in der Mitte), die durch gleichbreite Furchen getrennt sind; die Rippen entstehen allmählich am Aussenrande der Wulst und verstärken sich nach dem Umkreis des Kopfschildes zu, an dem sie deutlich bemerkbare Einkerbungen bilden. Sie gehen auch auf den vorderen Umschlag des Kopfschildes über (F. 35 b), der bisweilen ein verticales Band um den vorderen Kopfrand bildet.
Die Oberfläche des Kopfschildes ist fein tuberkulirt, ausserdem erkennt man zu beiden Seiten einige feine Längsrunzeln, die den Seitenrändern parallel laufen und auch auf dem Umschlag (F. 35 b) sichtbar sind.
Vom Hinterrande, jederseits an der Ausmündungsstelle der Schenkel der Hufeisenwulst, entspringen die nur äusserst schwach (auf dem Steinkern) angedeuteten Gesichtsnäthe (F. 34) und laufen schräg convergirend in gerader Linie nach vorn, längs dem Aussenrande der Wulstschenkel, durchschneiden dann die flache Basis der ersten seitlichen Radialrippen jederseits und münden am Vorderrande zu beiden Seiten der Mittelrippe, die vom Scheitel der Hufeisenwulst vertikal zum Vorderrande geht.
Von Augen habe ich keine Spur bemerken können. Eichwald gab zuerst welche am Umschlag des Kopfes an, erwähnt sie aber später nicht, auch sind an seinem Originalexemplar (F. 35) keinerlei dergleichen Spuren aufzufinden.
Der Thorax ist von breiter halb ovaler Form, gewölbt, nach hinten verschmälert und besteht aus 6 Gliedern, die den Leibesgliedern der Trilobiten sehr ähnlich gebildet
Friedrich Schmidt: Miscellanea silurica III. , St. Petersburg 1883, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schmidt_Miscellanea_Silurica_III.djvu/40&oldid=- (Version vom 1.8.2018)