Seite:Schnitzler Leutnant Gustl.djvu/062

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kann ich’s noch nicht recht glauben – ich muß ihn noch einmal fragen … aber ganz harmlos …

„Der Schlag hat ihn getroffen? … Ja, wieso denn? Woher wissen S’ denn das?“

„‚Aber Herr Lieutenant, wer soll’s denn früher wissen, als unsereiner – die Semmel, die der Herr Lieutenant da essen, ist ja auch vom Herrn Habetswallner. Der Bub, der uns das Gebäck um halber fünfe in der Früh bringt, hat’s uns erzahlt.‘“

Um Himmelswillen, ich darf mich nicht verraten … ich möcht’ ja schreien … ich möch’ ja lachen … ich möcht’ ja dem Rudolf ein Bussel geben … Aber ich muß ihn noch was fragen … Vom Schlag getroffen werden, heißt noch nicht: tot sein … ich muß fragen, ob er tot ist … aber ganz ruhig, denn was geht mich der Bäckermeister an – ich muß in die Zeitung schau’n, während ich den Kellner frag’ …

„Ist er tot?“

„‚Na, freilich, Herr Lieutenant; auf’m Fleck ist er tot geblieben.‘“

O, herrlich, herrlich! – Am End’ ist das alles, weil ich in der Kirchen g’wesen bin …

„‚Er ist am Abend im Theater g’wesen; auf der Stiegen ist er umg’fallen – der Hausmeister hat den Krach g’hört … na, und dann haben s’ ihn

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Arthur Schnitzler: Lieutenant Gustl. Berlin: S. Fischer, 1906, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitzler_Leutnant_Gustl.djvu/062&oldid=- (Version vom 1.8.2018)