mir die sechs Jahre bey ihrem Vater nicht einmal so gut, wie jetzt in dem Augenblick. Ich möcht’ Ihnen gerne so recht vieles sagen – aber, mein Seel! ich kann nicht. Nun sehen Sies, es ist wieder wahr geworden, wie man zu sagen pflegt: für rechtschaffene Kinder sorgt der Himmel.
Leopold. Ich dank Ihnen, edelmüthiger Mann! für ihre warme Theilnehmung. Ich bin Ihre große große Schuldnerinn! Ich möchte so gerne meine Schuld gegen Sie abtragen. Ich will in Hinkunft ihre Tochter heißen; werden Sie mein Vater.
Belt. Edle, schöne Seele!
Liesch. Aber warum ist denn der schöne Herr Fürst schon sobald wieder fort.
Marg. Er hat noch mehr Unglücklichen zu helfen, liebes Kind!
Kant. Wißt ihr was, Mütterchen! lange wirds mit den Beyden da ohnehin nicht mehr werden: ich denke, mit kommenden Frühling geben wir sie zusammen. Ich habe noch einige Thälerchen in Sicherheit liegen – Der Junge hat was gelernt, und für die beyden braven Kinder wird der Himmel schon weiter sorgen.
Margr. Ich bins zufrieden. Nehmt von mir Mutter und Vaterseegen mit euch.
Willhelm und Röschen.) Beste, theuerste Mutter.
Leopold. Und ich besorge die Ausstattung.
Pöll. Und ich bin Brautvater. Nu, wie schön sich das alles ringsherum gruppirt. Das ganze Kränzchen von Redlichen versammelt. Nur fehlt noch ein Menschenfreund.
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/104&oldid=- (Version vom 24.10.2016)