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Sechster Auftritt.
Lieschen. Vorige.
(Lieschen freudig.)

Wißt Ihr schon, Mutter! Röschen ist bey der schönen Mamsell oben. Das ist eine recht gute, liebe Mamsell! Seht nur her, da hat sie mir das Goldstück geschenkt; ich soll es Euch bringen, sagte sie, und hernach käme sie selber, und brächte Röschen mit.

Marg. Aber wie haben wir doch so viele Wohlthaten um das brave Mädchen verdient! Nun, Pöll! rather ihr nicht bald?

Pöll. Das Mädchen ist die Gutherzigkeit selbst. Aber wenn sie’s wäre, warum that der Belt vorhin so ängstlich, so geheimnisvoll, und sagt’ uns nicht gerade zu: Sie wars? Ich laß mir’s nicht nehmen dahinter steckt was.

Liesch. Aber gelt Mutter! nun weint Ihr wohl nicht mehr! hatt ichs vorhin nicht gesagt, es wird uns die Mamsell schon wieder was schiken, wenn wir nichts mehr haben. Und da ist auch unser guter Pöll, der wird schon wie ein Vater für uns sorgen, wenn der unsrige nicht wieder kömmt. Er hat’s ja erst gestern versprochen.

Pöll. Ja, Kinder! und ich sag’s wieder: ich will euer Vater seyn, so lange mir Gott noch das Leben fristet. Und seht, Mutter! Da fällt mir was ein: Es kömmt bald das Frühjahr. Mein

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Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/58&oldid=- (Version vom 24.10.2016)