seeliger Vater erzählte mir immer so viel von Holland, was er von seinem Vater gehört der dort in Diensten war. Es soll gar ein gutes Leben da seyn, und Geld in Menge für einen der arbeitsam ist; und bey Kräften bin ich noch so ziemlich – Da will ich mit dem Frühjahr hin, will zur See – Ihr bleibt indeßen mit euren Kindern in meinem Häuschen wohnen. Verhungern werdet ihr nicht; und wenn ich denn so einige Järchen außen gewesen bin, komm ich zurück, bring Euch ein schönes Stück Geld mit, und wir sind dann alle geborgen.
Liesch. Ja Mutter! und ich werde bis dahin so gros, wie die Schwester; und da nehm ich mir denn einen recht hübschen und reichen Mann, der einen schönen Mayerhof und viele Güter hat; und da wohnt Ihr hernach bey mir, und sollt vollauf zuleben haben.
Marg. Dank dir, gutes Kind! Dank Euch Pöll! für euren guten Willen, der Euch, beynahe wieder zum Kinde macht. Aber bis dahin, guter Mann! was wird in der Zwischenzeit aus uns werden! Ich werde bis dahin nicht mehr leben.
Pöll Laßt den Himmel walten! Wo die Noth am größten ist, da hilft er am ersten. Ich könnte fast alle mein Ungemach vergessen. –
Was will der?
Amtm. Nu! Nu! Ihr habt ja noch ein recht sauber Häuschen, Pöll! (sieht sich um.) Von
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/59&oldid=- (Version vom 24.10.2016)