Seite:Schouwärt – Die Ueberschwemmung (1784).djvu/60

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aussen so wie von innen recht niedlich – Dacht’ Wunder! was ich für eine dürre Strohhütte finden würde; aber ihr Leute stellt euch immer ärmer an, als ihr re ipsa seyd.

Pöll. Die vier Pfähle nebst den paar Stühlen und Bänken sind aber auch alles. Mein übriges bischen Geräthe hatt’ ich im Schiffe, und das gieng denn auch den Weeg alles Elends.

Amtm. Ist das die Müllerinn?

Margr. Ja, gestrenger Herr! ich bin die unglückliche Wittwe.

Amtm. Euer seeliger Mann restirt an Herrn Holzhändler Klafter noch hundert Thaler an baarem Gelde. Wie wollt Ihr ihm die bezahlen, wenn Ihr so blutarm seyd, wie man sagt?

Margr. Herr Klafter hat ja das Geld schon empfangen; oder welches wahrscheinlicher ist, er war so großmüthig, mir die Summe nachzulassen.

Amtm. Wie?

Margr. Da ist der Quittungsschein über baarem Empfang.

Amtm. hastig.) Laßt sehen! laßt sehen! Wenigstens weiß Hr. Klafter kein Sterbenswörtchen davon.

Pöll. Dacht ichs doch!

Amtm. Ist nicht allzurichtig – Res maxime suspecta! Wie seyd ihr dazu gekommen?

Empfohlene Zitierweise:
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/60&oldid=- (Version vom 24.10.2016)