Pöll. Herr Belt hatte die Güte gehabt, der Weisinn die Quittung einzuhändigen.
Klaft. Weis schon – der Herr Oberamtmann hat mir eben begegnet, und besonders Ihre schöne Aufführung dabey erzählt –
Belt. Aber sein niedriges, widerrechtliches Benehmen verschwiegen. Ich foderte wie billig, die Quittung zurück, die er den guten Leuten unter dem Vorwand, als sey sie untergeschoben, wegstahl. Er war so unverschämt, meine Ehre zubeleidigen, da er Verdacht von Betrügerey gegen mich äußerte: Er beschimpfte selbst Ihre Ehre, und ich muste Sie, so wie mich, vertreten – Sie, die Sie zeither einen Theil ihrer Geschäfte meiner Redlichkeit anvertrauten –
Klafter. Ganz recht – Nu machen Sies mit ihm aus.
Belt. Das werd ich auch, dafür steh ich.
Klafter. Wie stehts denn mit euch Pöll? – Nicht so schlecht, als ihrs mir diesen Morgen wolltet glauben machen, ihr habt ja ein recht hübsches geräumiges Häuschen, wie ich sehe – und eure Möblen – (sieht sich um) die habt ihr schon wohl klüglich bey Seite geschaft? sie liegen gewis irgendwo verborgen?
Pöll. In der Elbe das ist gewiß – Aber wo? kann ich eigentlich nicht sagen.
Klaft. Scherz bey Seite, sagt mir doch, Pöll, wie hoch haltet Ihr euer Haus? Seht, ich will euch einen Vorschlag thun, Ich will noch mehr als billig
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/69&oldid=- (Version vom 24.10.2016)