auf dem wir beyde waren, ins Gesträuch verfieng; und ich meinen vor Kälte fast todten Vater ans Land brachte. Ein ehrlicher Köhler nahm uns in seine Hütte, die an einem Hügel lag, und pflegte mich und meinen kranken Vater die Zeit über, bis wir erst diesen Morgen wieder hier anlangten.
Fürst bewegt.) Alter ihr habt einen rechtschaffenen Sohn!
Kant. Der Himmel wird ihn dafür seegnen!
Fürst auf Rösch. weisend) Ist das das Mädchen?
Willh. Die ists, gnädigster Fürst! sie, ohne die ich nicht hätte leben können.
Fürst. Wie war dir denn, liebes Mädchen als du deinen Bräutigam wieder sahst?
Rösch. Wohl und weh! ich weiß selbst nicht; es war mir, als wollt es mir das Herz losreißen.
Liesch. Hört Mutter! soll ich nicht dem schönen Herrn Fürsten die Hand küssen?
Fürst. Wem gehört denn dies artige Kind?
Liesch. Das dort ist meine Mutter – mein Vater sagen sie, sey auch ins Wasser gefallen. Es ist der Müller, dem drüben die Mühle gehörte.
Fürst hebt sie auf, und küßt sie.) Statt des Vaters will Ich für dich sorgen. – Wenn alle meine Unterthanen so gute, redliche Leute sind, so verlohnt sichs der Mühe wohl, Fürst zu seyn.
Klaft. O! gnädigst – durchlauchtigster Herr! erbarmen Sie sich eines unglücklichen Mannes – ich bin beynahe ein ruinirter Mann –
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/99&oldid=- (Version vom 24.10.2016)