Seite:Sefer ha-Tapuah Lemberg 1873.pdf/11

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ihr Sehnen und Wünschen vollkommen zu befriedigen. Ihr seht es ja, der wahre Philosoph, der sittlich reine und tugendhafte, tödtet seine Lust an weltlichen Freuden, als an Speise, Trank und Gewand und andern vergnügenden Dingen, an Schätzen von Silber und Gold und verachtet jene Genüsse, die Körper und Seele verderben. Derjenige hingegen der durch die thierische Lust beim Essen und Trinken der Art hingerissen wird, daß er im Übermaß genießt, verheert seinen Körper, daß er in Krankheit und Siechthum verfällt, weil durch Übermaß in Speise und Trank sich manche flüssige Elemente, die sich im Körper erzeugen und deren proportionirtes Verhältniß für die Existenz des Körpers unbedingt nothwendig ist, vermehren. Das eine Element, das Blut, die Lebensquelle, ist warm und feucht, das zweite Element, eine dunkle Flüssigkeit, ist kalt und trocken, und das dritte, eine weiße Flüssigkeit, ist kalt und feucht (Gehirn und Rückenmark). Jedes von ihnen vermehrt und vermindert sich durch die verschiedenartigen Speisen. Ebenso der sich vom Geschlechtstriebe zu übermäßigem Genusse hinreißen läßt, schwächt seinen Körper und richtet sich zu Grunde. Der Weise aber, dessen wir erwähnten, daß er alle ähnlichen Vergnügungen verachtet und sich vollkommen zu machen sucht, um seinen Schöpfer, der aus Nichts Alles hervorbringt zu begreifen, schaut dem Tode

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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/11&oldid=- (Version vom 4.12.2023)