Seite:Sefer ha-Tapuah Lemberg 1873.pdf/13

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Jener entgegnete: Einem Weisen, wie du bist, ziemt eine solche Einsprache wohl nicht; denn wiewohl ich den Tod keineswegs mehr fürchte, so darf ich ihn doch nicht suchen, bevor er eintritt, weil der Mensch das Leben benützen muß, um immer aufwärts zu streben, und die höchst mögliche Stufe der Vollkommenheit zu erreichen. Er unterrichte und belehre sich, daß er eindringe in den Geist der Philosophie, durch welche er zur Erkenntniß seines Schöpfers und Meisters gelangt; da jede Wirkung ihre Ursache haben muß, und jede Bewegung ihren Beweggrund, bis er durch seine Weisheit bei der ersten Ursache, Gott, anlangt, der die Welt aus Nichts ins Dasein rief, und der Beginn jedes Beginnes und der Anfang alles Anfangs ist. Das Universum kann ihn nicht ausfüllen noch der denkende Geist ihn begreifen. In seiner Weisheit hat er sieben Himmel errichtet. In jeden Himmel setzte er leuchtende Sterne ein, pflanzte ihnen die Kraft unsere niedere Welt zu beherrschen ein, und verlieh ihnen die Gewalt, auf Erden Gutes und Böses, Leben und Tod, Reichthum und Ansehen, Armut und Mißachtung zu verleihen, und dieses Alles liegt in der Macht ihres Leiters und Führers. Die Astrologen aber, welche die Sterne und ihre Machteinflüsse sahen, gaben ihnen selbstständige Macht und Herrschaft, nahmen sie als Gottheiten an, dienten ihnen und beteten sie an, indem sie

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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/13&oldid=- (Version vom 4.12.2023)