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glaubten, daß alles, was die Sterne veranlassen, geschieht aus ihrer eigenen Machtvollkommenheit, und vermöge eigener selbstständiger Kraft herrschen sie. Auf diese Weise gestatteten die frühern Weisen, daß man viele Bildnisse anfertigte, welche die Sterne darstellten, die sie anbeteten, wie den Jupiter (Baal) und Venusplaneten (Astarte). So vergaßen sie die Grundursache und den Ursprung des Alls, wählten jeder für sich einen beliebigen Stern, wie die Sonne, den Mond u. s. w. zu ihrer Verehrung, und diese Unvernünftigen hatten die Einsicht nicht, daß das Wirken und der Lauf der Sterne immer nach einer bestimmten unabänderlichen Weise geschieht, daß sie ihre Ordnung nicht ändern, und von den ihnen innewohnenden Gesetzen nicht abirren können; sie müssen vielmehr nach der ihnen verliehenen Kraft sich bewegen, ein fremder Wille leitet sie von Ost nach West und von West nach Ost und ohne Widerstreben. Die Sterne gehorchen wie Sklaven dem gegebenen Auftrag, ohne daß es ihnen freistünde abzuweichen oder zu ändern. Ihre Bewegung und ihr Lauf entspringt nicht der freien sich selbst bestimmenden Kraft; sondern die höchste Sphäre ist ihr Lenker und Leiter, in diese Sphäre hat Gott der sie gebildet, und sie mit Vernunft ausgerüstet, diese Gewalt gelegt, wie dieses in den Schriften der Philosophen zu finden, in denen sie diese Wissenschaften durchdringen und ergründen. In dieser

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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/14&oldid=- (Version vom 4.12.2023)