Seite:Sefer ha-Tapuah Lemberg 1873.pdf/15

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Hinsicht irrten alle Menschen bis auf Noah, den ersten der Denker, welche weise überlegten und zur Einsicht kamen, den Schöpfer zu begreifen. Er fieng an einzusehen, daß für Alles ein Urbeginn und ein oberster Leiter dasein müsse, dem die höchste Weisheit und alle erhabenen und vortrefflichsten Eigenschaften, wie die höchste Macht innewohnen müsse. Nach Noah wurde der Patriarch Abraham geboren, der weiseste von Allen, er lernte einsehen, daß alle seine Zeitgenossen in Irrthum und in Götzendienst verfallen waren. Da prüfte ihn Gott und befahl ihm, seinen einzigen Sohn zu opfern und er war auch dazu bereit; denn sein Herz war seinem Gotte ganz ergeben; er erkannte dessen Vollkommenheit und begriff, daß Sonne, Mond und Sterne einen obersten Lenker haben, und er richtete sich nicht nach Terach, seinem Vater, der einem Götzen in Haran, Janus genannt, einem Bilde des Mondes, diente, welchem man opferte und göttliche Verehrung erwies, und dem zu Ehren man Kinder durch das Feuer führte.

Und da sich Abraham von ihnen und ihren Gebräuchen entfernt hielt, so nannte man ihn deshalb „den Philosophen.“ Wer also zu dieser Stufe der philosophischen Erkenntniß gelangte wie unser Urahn Abraham, darf schon den Tod, wie ich bereits gesagt, herbeiwünschen. Ich aber, ich habe bis zur Stunde

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Pseudo-Aristoteles: Hatapuach. [s.n.], Lemberg 1873, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sefer_ha-Tapuah_Lemberg_1873.pdf/15&oldid=- (Version vom 4.12.2023)