Hintern zeigte, jetzt noch nicht begreift, der … ach was: der Schluck um die Axe!
31º Its a long way to Tipperary. Sicherlich. Denn genau bedacht: Psychologie ist ein Handicap. Jede Regel hat ihre Ausnahme, zweifellos. Also regelmäßig. Deshalb höchste Vorsicht: jede Regel ist als Ausnahme zu setzen, denn die Regel ist die Ausnahme. (Wichtige Regel!) … Es gibt nur relative Feststellungen von relativen Zusammenhängen. Und auch die gibt es nicht. Psychiater und Untersuchungsrichter sind au fond unterbliebene Billetteure (Wanderzirkus), da jedes (o la la!) – psychologische Urteil eine von dem Beurteilten bestellte Arbeit ist, die nur deshalb so selten gefällt, weil infolge der Unkenntnis des Beurteilten von sich selbst der Auftrag ungenau aufgegeben wurde. Die besten Urteile werden erwiesenermaßen am schlechtesten aufgegeben, die schlechten am besten. (Die kernlosen Früchtchen sind die süßesten. O die lieben erwerblosen Visagen!) Erwiesenermaßen: die geradezu rasante Verschiedenartigkeit der Urteile über (ha!) – schlechte Menschen. (Die über gute sind immer richtig.) Unterbeweis: die Urteile interessieren die Jungens erst, wenn sie sie hören; die Edelknaben jedoch bereits, wenn noch gar nichts (kusch!) – aufgegeben wurde … Jeder Rat ist ja nun eine schlankweg letale Angelegenheit; aber so nebenhin: schlechte Urteile über sich zu verabfolgen, die immerhin aufrichtigste Art, den guten, die auch falsch sind, aus dem Weg zu gehen. Tant de bruit pour une – occasion perdue? … Manchmal hilft jedoch gar nichts: weder das Kontra- noch das Mitgrinsen. Sie trauen einem doch. Ach, wo ist das Publikum für ganz schwere Jungens? Ich bin so eng geworden und sprottig …
32º Mö- Möglichkeiten des Umgangs. Mann und Weib (Dame): bestenfalls coitus; minderenfalls Beischlafähnliches;
Walter Serner: Letzte Lockerung. Paul Steegemann Verlag, Hannover 1920, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Serner_-_Letzte_Lockerung,_1920.djvu/23&oldid=- (Version vom 9.9.2019)