Dieses Bild wurde 1653 gemalt.
Coques war ein Schüler Brouwers und D. Rykaert’s. Kleine Bildnisse malte er in Van Dyks Manier. Sein Pinsel ist leicht, das Colorit frisch, und die Figuren sind gut gezeichnet. Er malte meistens Familienstücke.
C. W. Ernst Dietrich,
geb. 1712, gest. 1774.
Die Flucht nach Aegypten. Die heilige Familie flieht während der Nacht durch eine waldige Berggegend; vor ihr schwebt ein Engel mit einer Fackel, deren Licht eine schöne Wirkung hervorbringt. Ihm folgt Joseph in demuthsvoller Haltung und mit dem Ausdrucke tiefster Verehrung, den Esel führend, welcher die heilige Jungfrau trägt. Diese hält das schlafende Kind in ihren Armen, und ist mit einem blauen Mantel bekleidet. Ihre Züge athmen Sanftmuth und Bescheidenheit, und verkünden ihren hohen jungfräulichen Charakter. Der Mond, welcher sich eben über den Horizont erhebt, wirft durch die Wolken ein schwaches, die Finsterniss unterbrechendes Licht. Die Figuren haben 8 Zoll Höhe.
S. den historischen Stoff im Evang. Matth. Cap. 2. V. 13–15. „Da die Weisen vom Morgenlande hinweggezogen waren, da erschien der Engel des Herrn dem Joseph im Traume, und sprach: Stehe auf, und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir, und fleuch in Aegyptenland, und bleibe allda, bis ich dir sage; denn es ist vorhanden, dass Herodes das Kindlein suche, dasselbige umzubringen. Und er stand auf, und nahm das Kindlein und seine Mutter zu sich bei der Nacht, und entwich in Aegyptenland; und blieb allda bis nach dem Tode Herodis. Auf dass erfüllet würde, das der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen.“
Dietrich war ein Sächsischer Maler, und Schüler seines Vaters; doch half ihm sein Genie mehr, als sein Lehrmeister. Er componirte schon in seiner Jugend historische Gemälde nach den Vorbildern grosser Meister, besonders nach Poelemburg.
Cornelius de Man,
geb. 1621, gest. 1706.
Das Innere der neuen reformirten Kirche zu Amsterdam, von einem Standpunkte aus gesehen, der die Wirkung der Mannichfaltigkeit der Lichtstrahlen begünstigt, und mit Einem Blicke die Orgel, die Kanzel, die Bänke, die vielen Wappenschilder und Alles, was die gewöhnliche Einförmigkeit des Innern der reformirten Kirchen (denen Altäre, Beichtstühle, Bilder und Bildsäulen abgehen) unterbricht, bemerken lässt. Die Figuren haben 3 Zoll Höhe.
Man war ein Maler zu Delft, ging nach Rom und Venedig, und studirte nach den berühmtesten Meistern. In der Perspective, in der Wirkung des Lichtes und im Helldunkel giebt er den besten Meistern nichts nach.
Peter Neefs, der Vater,
geb. um 1570 zu Amsterdam, gest. 1651,
und
Sebastian Franks,
geb. gegen 1573.
Das Innere einer Gothischen Kirche in voller Tagbeleuchtung, mit drei Schiffen, welche man ihrer ganzen Länge nach bis zum Hauptaltare durchschaut. Man bemerkt darin Bilder, Grabschriften, Wappenschilder, eine Kanzel, eine Orgel, und in den Seitenkapellen mehrere Nebenaltäre. Sebastian, der besste von den Franks, hat sie reichlich mit schönen, gut gezeichneten und gemalten Figuren staffirt, die mit
Maximilian Speck von Sternburg: Verzeichniss der von Speck’schen Gemälde-Sammlung, Teil 1 (1827). Eigenverlag des Autors, Leipzig 1827, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Specksche_Gem%C3%A4ldesammlung_1827.pdf/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)