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No. 48.
Gerhard Berkheyden,

geb. 1638, gest. 1693.

Der Marktplatz von Harlem mit der Kathedralkirche, und von vielen Figuren belebt; im Vorgrunde zwei Reiter.

Berkheyden malte Landschaften und Conversationsstücke, und in Heidelberg, wo er sich lange aufhielt, Jagdpartieen mit kleinen Figuren.

Aus der Lausbergischen Sammlung in Frankfurt a. M. Auf Leinwand, 19 Zoll breit, 15 Zoll hoch. Mit dem Monogramm des Meisters.


No. 49.
Gerhard [1] Honthorst,
genannt Gherardo delle notte,
geb. 1592 zu Utrecht, gest. 1664.

Zwei Mädchen und ein Knabe in einer Landschaft unter einem Baume. Sie singen aus einem Buche mit Begleitung des Tambourin.

Honthorst war Schüler Abr. Bloemaerts. Er ging nach Italien, und von da nach England. Seine Manier ist angenehm, und die Zeichnung richtig. Oft ähnelt er dem Carravaggio; aber sein Colorit ist wärmer; Nachtstücke von ihm sind besonders ihrer grossen Wirkung und Wahrheit wegen geschätzt.

Aus der Richterschen Sammlung zu Leipzig. Auf Holz, 48 Zoll hoch, 41 Zoll breit.


No. 50.
Lucas Cranach,

geb. 1472, gest. 1553.

Adam (Lebensgrösse) in einer Landschaft. S. den historischen Stoff im 1. B. Mos. Cap. 3. „Die Schlange war listiger, denn alle Thiere, und sprach zu dem Weibe: Ihr werdet mit nichten des Todes sterben, wenn ihr von den Früchten des Baumes mitten im Garten esset. – Wenn ihr davon esset, so werden eure Augen aufgethan, und werdet seyn, wie Gott, und wissen, was gut und bös ist. – Sie nahm von der Frucht und ass, und gab ihrem Manne auch davon; und er ass. – Da hörten sie die Stimme Gottes, und er sprach: Weil ihr Solches gethan, sollt ihr im Schweisse eures Angesichts euer Brod essen, bis ihr wieder zur Erde werdet; und liess sie aus dem Garten Eden, um das Feld zu bauen“ etc.

Lucas Cranach lernte die Zeichenkunst bei seinem Vater, und wurde churfürstlich-sächsischer Hofmaler. Seine Gemälde haben eine angenehme, frische und glänzende Färbung, welche sich durch Jahrhunderte erhalten hat.

Auf Holz, 73 Zoll hoch, 29 Zoll breit. Mit Monogramm, Anno 1533.


No. 51.
Lucas Cranach.

Eva unter einem Apfelbaume; als Seitenstück zu dem vorigen. Eva hält einen Apfel in der rechten Hand; hinter ihr liegt ein schöner Hirsch.

Aus der Reussischen Sammlung. Mit dem Monogramm des Meisters.


  1. Verbesserungen S. 49: statt Gerard, lies Gerhard