Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 3.pdf/41

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von Sachsen-Weimar. Er verlegte seine Residenz nach Torgau und ließ in Sachsen und Dresden nur die dringendsten Arbeiten ausführen. Für Sophie und ihre Töchter war jetzt zunächst kein Anlaß zu besonderem Aufwand. Zu ihrem stillen Hofhalt in dem Schlosse zu Colditz erhielt sie das Nötige an Silbergeschirr zugewiesen. Dazu kam zunächst nur 1592 jener Lüneburger Spiegel, der wohl noch zu Lebzeiten ihres Gatten bestellt war (Bd. 2 T. 44) und erst wieder zu Weihnachten 1601, nachdem Kurfürst Christian II. großjährig geworden war, als Geschenk ihrer drei Söhne das Kreuz aus Bergkristall auf Tafel 26, von dem noch die Rede sein wird, einiges Silbergeschirr und auch wieder einige Geschmeidestücke. Ihren Besitz an solchen hatte sie bei sich behalten. Sie ließ zweimal, wohl in ihrem Quartier in Dresden, davon Verzeichnisse anfertigen. Zuerst am 20. Dezember 1598 von dem, was sie damals ihrer Kammerfrau in Verwahrung gegeben; das war zwar nicht der ganze Bestand, doch ist schon daraus zu ersehen, wie dieser gegenüber dem, was sie 1582 zu ihrer Eheschließung erhalten hatte, sich (im wesentlichen bis zum Ableben ihres Gatten, bis 1591) vermehrt hatte. Es werden darin aufgezählt und beschrieben an Perlenketten 19 Stück, an goldnen Ketten 12 Stück, an Kleinoden 28 Stück, darunter: St. Georg auf weißem Roß, als Zwischenglied darüber ein Weib mit weißem Lamm, Justitia und Patientia (T. 2, 5?), ein großer Doppeladler, Taufe Christi, Schiff mit Mann darauf, Kreuz, Kriegstrophäen, Herz mit Rautenkranz mit dem Monogramm C. u. S., Orgel, hl. Geist mit Sonne, Crucifixus mit dem Monogramm ihres Sohnes August, Katze mit Vogelbauer und Mäusen, Fides mit Kreuz (T. 4, 5?), Weib mit Handspiegel (T. 2, 2?), Hund mit Ente, weißer Wasserhund mit Ente, weiße Turteltaube, Stern und Rose mit à jour gefaßten Brillanten. Alles andere auch reich mit Juwelen besetzt. Ferner ebenso acht Konterfette, acht Armbänder, neun Gürtel und 92 Ringe.

Im Dezember 1599 ließ die Witwe Sophie für ihren gesamten Schmuck vier Laden anfertigen und, wie erwähnt, durch die beiden Goldschmiede Schreyer und Dürr verzeichnen. Darin sind mit Nummern aufgezählt 164 Kleinodien! Die Laden faßten aber nicht alles und so wurde dazu noch als „mehr“ hinzugefügt 22 Kleinode, darunter Parisurteil (T. 1, 5), Aktäon und der Brunnen mit Säulen von H. Kramer, den Kurfürst Christian ihr 1587 bei der Geburt ihrer Tochter Sophie verehrt hatte. Ferner 19 Armbänder, darunter eins mit Kleinod, das Kurfürst Christian noch selbst bestellt hatte und das erst nach seinem Tod ihr überantwortet worden war. Das Kleinod enthielt das Jüngste