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Europa. Nr. II. Europa gegen Ende von Justinian’s Regierung (gegen 560 n. Chr.). Nebenkarte: Verbreitung der Religionen im Anfange von Justinian’s Regierung. Von Th. Menke.

Wiederherstellung des römischen Reichs am westlichen Mittelmeer von Constantinopel aus nach Vernichtung des vandalischen und des ostgothischen Reichs. Ausbreitung der fränkischen Herrschaft über Burgunder, Thüringer südlich der Unstrut und Baiern. Auftreten der Langobarden in Pannonien 527.

Hauptquellen sind Procopius, Agathias, Iornandes.

Das Wenige, was sich von den Nachrichten des Letztern über die slawischen und tschudischen Stämme des jetzigen europäischen Russlands deuten lässt, ist auf der Nebenkarte eingetragen, für die durch Nichtberücksichtigung dieser Stämme auf der Hauptkarte Raum entstand.


Europa. Nr. XI. Europa zur Zeit Napoleon’s I., um 1810. Von K. von Spruner, Revision von Th. Menke, Nebenkarten: 1. Napoleon’s Feldzug in Russland, Mst. 1 : 7 500 000. – 2. Die Beresina, Mst. 1 : 500 000. – 3. Plan von Moskau, Mst. 1 : 150 000.

Diese Karte gibt eine Uebersicht von unserm Erdtheile und von seinen Angrenzungen, beginnend mit der Revolution, endend mit dem Sturze Napoleon’s, also für den Zeitraum der Herrschaft Frankreichs auf dem Kontinente.

Die Illuminierung des Blattes ist so eingerichtet, dass die allmäligen Veränderungen der Landesgrenzen in dieser an solchen Veränderungen so reichen Periode bequem verfolgt werden können, indem immer die früher zu einem Lande gehörigen und davon wieder abgerissenen Gebietstheile mit der entsprechenden schwachen Farbe umzogen und deren Namen mit punctierter Schrift eingetragen sind.

Der Zeitpunct, für den die volle Illuminierung gilt, ist das Jahr 1810, wo Napoleon’s I. Macht auf dem höchsten Gipfel stand.


Europa. Nr. XII. Europa nach dem Wiener Congress. Von K. v. Spruner, Revision von Th. Menke. Nebenkarte: Belagerung von Sebastopel, 1854 und 1855. Mst. 1 : 175 000.

Das Bild Europa’s, wie die jetzt der Geschichte angehörige Staatskunst von 1815 es auf die Dauer einrichten zu können glaubte. Die von jener Staatskunst missachteten Principien haben seitdem sich geltend gemacht, und die Entstehung des Königreichs Griechenland, des Königreichs Belgien, die Einverleibung der Republik Krakau durch Oesterreich, die Loslösung Neuchâtels von Preussen, die Entstehung des Königreichs Italien, die Erwerbung Nizza’s und Savoyens durch Frankreich, die Erwerbung Schleswig-Holsteins durch Preussen, die Zersprengung des deutschen Bundes, die Wiedereroberung von Elsass und Lothringen durch Deutschland und die Bildung des Deutschen Reichs unter Führung des Hauses Hohenzollern, endlich die Abtretung der Ionischen Inseln von Seiten Englands an Griechenland und die Unterjochung der noch freien Caucasusvölker und die völlige Einverleibung des Königreichs Polen durch Russland dem Erdtheile eine wesentlich andere Gestalt gegeben.


Europa. Nr. XIII. Europa nach seinen ethnographischen Verhältnissen in der Mitte des XIX. Jahrhunderts. Nebenkarten: 1. Sprachgrenze in Belgien. 2. Sprachgrenze in Schleswig. 3. Deutsche Sprachgrenze in den Alpen. Von Th. Menke.

Die Anerkennung des ethnographischen Princips in den erwähnten Neugestaltungen rechtfertigt die Beifügung dieser Nummer. Sie wurden bearbeitet nach den ethnographischen Karten von Köppen, Czörnig, R. Böckh, Kutscheit, Kiepert, K. Bernhardi, Lejean (Ergänzungsheft 4 (1861) von Petermann’s Mittheilungen), A. Petermann, sowie nach Heinrich Berghaus’ ethnographischem Atlas.

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Menke, Karl Spruner von Merz u. A.: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit . Justus Perthes, Gotha 1880, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spruner-Menke_Handatlas_1880_Text.pdf/25&oldid=- (Version vom 20.11.2016)