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Aber mehr noch. Auch was Consorts Person betraf, hatte sie ähnlich vorschnell sich durch Bert Snider beeinflussen lassen. Snider hatte gegen Consort Vorwürfe und Anschuldigungen erhoben, die immer nur Andeutungen geblieben waren, sogar hinsichtlich der gewissen Informationen, die er sich um jeden Preis beschaffen wollte – mit Margas Hilfe! Marga wußte noch heute nicht, was Consort an Gesetzwidrigkeiten begangen haben sollte. Es sollten da auf den Manihiki-Inseln dunkle Dinge geschehen, – welcher Art, darüber hatte sich Snider nie ausgelassen, sondern stets nur betont, daß Marga ganz unvoreingenommen die Sachlage prüfen solle.

Und dieser selbe Consort, von Snider als halber Verbrecher hingestellt, hatte sich hier nun als ein durchaus selbstloser und opferfreudiger Freund und Helfer sogar dem Sträfling gegenüber gezeigt! Bert Snider hatte also einfach aufs Geratewohl einen Mann angeschwärzt, der hier eine Hilfsbereitschaft bewiesen, wie sie sehr selten ein Mensch aufbringen wird. Marga sagte sich, daß sie Consort sehr viel abzubitten habe und daß auf Sniders Angaben überhaupt nichts zu geben sei.

Aus alledem entstand bei ihr ein Empfinden innerer Unsicherheit und eine gewisse Umnebelung ihrer klaren Urteilsfähigkeit. Sie überschätzte notgedrungen Consorts moralische Qualitäten und war nur zu schnell bereit, Vergangenes zu vergessen und ihr bisheriges starkes Mißtrauen ihm gegenüber auszuschalten.

Bert Snider spielte dabei überhaupt keine

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/107&oldid=- (Version vom 1.8.2018)