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Guy Trebber ohne Sträflingsbrandmal auf der Schulter!“

Was ihn dazu trieb, seinen Chef hier derart anzugreifen, wußte er selbst nicht. Er folgte lediglich einem bei ihm stets unbezwingbaren Drange nach Wahrheit und Aufrichtigkeit. Daß er dies auch in weniger verletzender Form hätte tun können, kam ihm gar nicht zum Bewußtsein, und als er diese Entgleisung aus Margas Verhalten entnehmen konnte, war das Unheil schon geschehen.

Margas Züge wurden streng und frostig. Sie empfand Bracks Worte nur als Regung eines Neides, der in diesem Falle doppelt kleinlich erschien. Er gönnte es Consort offensichtlich nicht, gerade ihr rechtzeitig beigesprungen zu sein. Er bewies dadurch nur eine Gehässigkeit, die sie erkältete und ihr die weitere Unterredung mit Brack fast zur Pein machte, denn wie sollte sie einem Menschen, der so schnell zur Voreingenommenheit und zu mißgünstigen Regungen sich hinreißen ließ, gerade all diese für sie selbst so unklaren Verhältnisse hier schildern und verständlich machen?! Würde er nicht hinter jedem ihrer Worte eine beabsichtigte Verhüllung der Tatsachen und ein Einverständnis mit Evy wittern, wo doch von alledem keine Rede war, – im Gegenteil, Marga hätte gewünscht, daß sie selbst vollkommen offenen Aufschluß erhalten haben würde, und das war nicht der Fall!

Und noch mehr kam hinzu, was sie sehr bedrückte und ihr jede Sicherheit raubte. Evys

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/119&oldid=- (Version vom 1.8.2018)