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Brack hatte sich von der ersten Überraschung über den so eindeutig knappen Befehlston dieser Evy erholt und wäre am liebsten hinter ihr hergeeilt. Er unterließ es. Er blickte Marga an, und wieder zuckte das gutmütig nachsichtige und doch etwas überlegene Schmunzeln um seinen Mund, woran auch die Fältchen um die Augen ihren Anteil hatten. – „Eigentlich hat sie mir recht gut gefallen. Das ist Rasse und Klasse, das merkte man, und Deutsch sprach sie auch. Wie heißt sie mit Vatersnamen?“

Marga verspürte eine unklare Enttäuschung über den Verlauf dieses ersten Zusammentreffens zwischen Evy und Brack. Sie hatte sich diese Begegnung etwas dramatischer vorgestellt oder weniger friedfertig von seiner Seite. Worin diese Enttäuschung wirklich bestand, wußte sie aber doch nicht so recht, – es war da etwas rein Gefühlsmäßiges dabei, das sie nicht zu deuten vermochte.

„Ihren Vatersnamen kenne ich nicht“, erwiderte sie recht frostig. „Gehen wir ins Haus. Auch mir ist diese alte Niederlassung der einstigen Oro-Königin noch fremd.“

Brack schwieg und folgte ihr.

Das Kaoha-Ha’e empfing die neuen Bewohner mit den Düften frischer Blumen und dem zarten und doch so nachhaltigen Geruch von Sandelholz. – –

Evy hatte mit schnellen Schritten sich nach Süden gewandt und näherte sich, immer am Außenstrande der Ringinsel sich haltend, der Lagunenausfahrt.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/127&oldid=- (Version vom 1.8.2018)