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Evys Hand war längst von Trebbers Schulter herabgesunken.

Sie beneidete Barb. – Um den Hals gefallen war er ihm …!! Glücklicher Barb!

„Trotzdem blieb er verschwiegen wie das Grab“, fügte Trebber ohne Schärfe hinzu. „Ich könnte dich ja belügen und behaupten, ich wüßte, was ihr beide hier treibt, könnte so von dir die Wahrheit erschleichen, doch das liegt mir noch immer nicht.“

Das Mädchen mit den aschblonden Haaren und dem energischen Kinn und der dünnen, feinen und leicht gekrümmten Nase über einem zierlich geschnittenen Mund hob langsam den schmalen rassigen Kopf.

„Begleite mich, bitte. Wir müssen uns aussprechen und zu einem Entschluß gelangen …“

Sie spürte selbst, wie mutlos und wie unsicher das klang. – Zu einem Entschluß gelangen?! Mit Brack hatte sie vorläufig leichtes Spiel gehabt, aber hier mit ihrem einstigen Verlobten?! Sie kannte ihn ja.

Guy Trebber schaute ihr fest in die Augen. „Falls du mir gegenüber nicht mit offenen Karten spielst, gelten hier nur meine Entschlüsse, und meinen Willen durchzusetzen wird mir um so leichter werden, als ich das Gewesene ausschalten kann. Es ist tot für mich. Beachte das. Die Umstände haben uns zu Feinden gemacht. Entweder die volle Wahrheit oder – nun, du weißt ja, daß ich nie umsonst drohe! Gehen wir. Barb wollte ein

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/133&oldid=- (Version vom 1.8.2018)