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„Tut mir leid, Mister Harrard, wir kündigen und fahren am Ersten ab“, sagte der Deutsche festen Tones. „Wir machen das hier nicht mehr mit.“

Das … Das …!!

Harrard stierte über die nahe See hinweg.

Das … das …!! – Das hatte auch seine Frau unter die Erde gebracht und sein Kind ebenfalls – vielleicht …

„Es ist gut, Sommer“, nickte er nur. Der Mann hieß Sommer und sah wie ein entblätterter herbstlicher Baum aus, – hatte eigene Plantagen gehabt, alles verloren, und wurde nun abermals heimatlos.

Sommer blieb noch und quälte mahnend hervor: „Mister Harrard, – die Geschichte nimmt ein böses Ende. Ich warne Sie!“

Der Herr streichelte geistesabwesend seinen weißen Spitzbart und blickte zu Sommer auf. „Morgen wird alles entlassen, was nicht freiwillig bleibt. Die Löhne werden verdreifacht, bestellen Sie das allen. Jeder erhält nachgezahlt, was ihm hiernach zusteht.“

Die müde Stimme des Herrn schmerzte den Deutschen.

„Ich verstehe Sie nicht, Mister Harrard! Immerhin, – vielleicht ist es noch nicht zu spät.“ Er ging.

Aus den Hütten der Kanaken, die heimlich die Palmen anzapften und sich Schnaps brauten, erschollen die wilden Lieder jener Vergangenheit, als

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/237&oldid=- (Version vom 1.8.2018)