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hatte längst vergessen, daß er sich noch vor kurzem gegen Consort mit geheimen Absichten getragen hatte, die den Reeder verderben mußten.

Consort lag auf dem Bett und hielt nur die Augen geschlossen. Er hatte diese Evy, von der hier so viel die Rede war, bisher nie zu Gesicht bekommen. Heute, als Helger das Mädchen einsperrte, sah er sie zum ersten Male. Seine Bekanntschaft mit Harrard hatte es immerhin mit sich gebracht, daß er, wenn er auch die Manihiki-Inseln nie besucht haben mochte, vieles über Harrard wußte, was andern fremd geblieben. Seine Spione hatten ihm unter anderem heimlich hergestellte Aufnahmen der Plantagen und des Wohnhauses des „Herrn“ beschafft, und zweimal war der Herr bei ihm in Sidney zu Gast gewesen. Ein Mann wie Consort scheute keinerlei Methoden … Er hatte die Fotografie nicht vergessen, die der „Herr“ eifersüchtig hütete, – er kannte auch Harrards Schwäche für die tote Gattin und für sein einziges Kind, – Schwäche, so sagte Consort, denn Vater- und Gattenliebe in dem übertriebenen Maße belächelte er. So hatte er Evy nach der Fotografie sofort wiedererkannt. Er hatte seine Überraschung sehr gut zu verhehlen gewußt und seine Gedanken arbeiteten nun unablässig und ließen ihm keine Ruhe und keinen Schlaf.

Wie kam Evy hierher und –, wenn er an Barabas Barb dachte, machte sein Denken einen vorsichtigen Bogen, da dieser Barabas ihm hinderlich und bedrohlich erschien. Das Rätsel um

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/253&oldid=- (Version vom 1.8.2018)