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erhoben sich die Blöcke mit den roh eingemeißelten Zeichen – wie auf der Osterinsel, wo die Gelehrten noch immer nach einer Erklärung für die Steindenkmäler suchen und nie beachtet haben, daß es eine Zeit gab, wo die Insulaner so viel Respekt vor ihren Häuptlingen besaßen, daß sie ihnen besondere Friedhöfe oder Begräbnisplätze auswählten, mochten diese auch noch so schwer zu erreichen sein.

Das erste, was Mac Gory nach der Landung tat, war das Erneuern der roten Tabu-Fische an den Palmen des Außenstrandes. Dann suchte er einen Platz aus, der recht versteckt lag, und begann mit dem Bau des Hauses der Liebe – der Liebe zu den schuldlosen Kindern. Die vier jungen Mütter halfen ihm. Sie waren an Arbeit gewöhnt, und sie verstanden selbst Palmen zu fällen und zu behauen. So entstand denn binnen einer Woche eine Niederlassung auf der Tabu-Insel, wie sie kein anderes Eiland aufzuweisen hatte. Neben dem geräumigen Gebäude lagen die Stallungen für die Ziegen und die Jungtiere. Korallenblöcke, die der Schotte mühsam vom Außenstrande herbeiwälzte, sorgten dafür, daß die Gebäude unsichtbar blieben.

Dann wollte Mac Gory nach Fatu Hiwa zurückkehren und eine neue Ladung von Säuglingen und Ziegen und Schweinen und Früchten herüberholen, aber jähe Stürme verzögerten die Abfahrt und erhöhten nur seine ungewisse Unruhe. Er wurde das dumpfe Bangen nicht los, daß inzwischen auf Fatu Hiwa die Dinge eine böse Wendung

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/26&oldid=- (Version vom 1.8.2018)