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ihn gekümmert hatte, als er in Numea verhaftet worden und vor Gericht unter Mordanklage stand. Wie hatte sie für ihn irgendwie eintreten sollen, da sie doch selbst ihre Schande vor den Menschen und dem Vater verbergen mußte, – und der, der diese Schande über sie gebracht, war er, Harry Helger! Und der andere Harry, der Gehörnte, war eben seines Kindes Spielgefährte!!

Der Säugling beruhigte sich sehr bald unter seinen Liebkosungen und zauste dann den Bart des Geißbockes, der geduldig stillhielt.

Helger hatte das Kind im Arm und hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und beobachtete dieses lustige Treiben und lachte und weinte zwischenein und kam sich unendlich reich, aber auch unendlich gedemütigt vor.

Wenn er sich vergegenwärtigte, wie er Evy behandelt hatte und wie hart und mitleidslos er ihr gegenüber gewesen, dann konnte er nur von sich selbst sagen: Du hast vorschnell geurteilt und verurteilt, und es gibt für dein Verhalten keine Entschuldigung!

Mit fast schmerzlicher Eindringlichkeit überdachte er all das, was Evy seinetwegen gelitten hatte. Er vermochte sich bis ins einzelne in ihren Seelenzustand hineinzuversetzen, er machte all die Qualen und all die Nöte in Gedanken mit Evy nochmals durch, die sie, nur von Barb betreut, in diesen Räumen hier und auch auf Maloha durchlitten haben mußte.

Dann fuhr er empor. Der harte Knall eines

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/276&oldid=- (Version vom 1.8.2018)