Haus und stellte sich horchend neben die Thür der Stube, aus der jetzt ein lebhaftes Durcheinander-Reden herausscholl; auch des Deichgrafen Kleinknecht war neben ihn getreten. „Hör’, Hauke,“ sagte er zu diesem; „nun schreien sie um Dich!“ und deutlich hörte man von drinnen Ole Peters knarrende Stimme: „Kleinknechte und Jungens gehören nicht dazu!“
„Komm,“ flüsterte der Andere und suchte Hauke am Rockärmel an die Stubenthür zu ziehen, „hier kannst Du lernen, wie hoch sie Dich taxiren!“
Aber Hauke riß sich los und ging wieder vor das Haus: „Sie haben uns nicht ausgesperrt, damit wir’s hören sollen!“ rief er zurück.
Vor dem Hause stand der Dritte der Angemeldeten. „Ich fürcht’, mit mir hat’s einen Haken,“ rief er ihm entgegen; „ich hab’ kaum achtzehn Jahre; wenn sie nur den Taufschein nicht verlangen! Dich, Hauke, wird Dein Großknecht schon herauskreteln!“
„Ja, heraus!“ brummte Hauke und schleuderte mit dem Fuße einen Stein über den Weg; „nur nicht hinein!“
Der Lärm in der Stube wurde stärker; dann
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/60&oldid=- (Version vom 1.8.2018)